"Das Ergebnis ist mager, es wäre für Umwelt und Konsumenten mehr drinnen gewesen", kommentiert Verkehrsminister Jörg Leichtfried den Ausgang des deutschen Diesel-Gipfels. Kern des Paktes sind lediglich Software-Updates von Fahrzeugen, sowie eine vom Händler zu bezahlende Eintauschprämie für Autobesitzer, die auf ein sauberes Fahrzeug umsteigen. Wider Erwarten blieb zudem offen, welche Maßnahmen die deutschen Autobauer ergreifen wollen, um den Schaden in anderen Ländern, darunter Österreich, zu beheben. Daher lädt Verkehrsminister Leichtfried Vertreter der Österreich-Niederlassungen der Hersteller ein, um Lösungen für betroffenee Fahrzeuge in Österreich zu finden.
Policy and Fundings
Deutscher Diesel-Gipfel bringt "mageres" Ergebnis - Leichtfried lädt Autoindustrie zum Gespräch
Leichtfried: Ende von Schadabgasfahrzeugen 2030
Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) spricht sich dafür aus, dass ab 2030 in Österreich nur noch abgasfreie (hierbei sind nur THG-Emissionen gemeint) Autos zugelassen werden. Allerdings will er dieses Ziel nicht durch Verbote, sondern durch Anreize erreichen.
Großbritannien verbietet ab 2040 Diesel- und Benzin-Autos
Ab 2040 sollen in Großbritannien keine Diesel- und Benzinautos mehr verkauft werden dürfen. Die Emissionen und der Schaden für die Umwelt seien zu groß, sagte Umweltminister Michael Gove am Mittwoch dem Sender BBC. Bis 2050 sollen sie von britischen Straßen verschwunden sein.
UK investiert in Batterietechnik
Die britische Regierung kündigt den Start eines Wettbewerbs zur Entwicklung von modernen Batterien für Elektroautos an. Die sogenannte Faraday Challenge wird über einen Zeitraum von vier Jahren mit 246 Mio Pfund gefördert.
Österreich bei Innovations-Fähigkeit auf Rang neun
Die Schweiz führt den neuen Innovationsindex an. Österreich liegt auf Platz neun, hinkt aber bei Digitalisierung und "postmaterialistischer Einstellung" hinterher.
Silicon Austria: 280 Millionen Euro für Elektronik-Industrie
Die Elektroindustrie soll für Österreich das werden, was die Autoindustrie in Deutschland repräsentiert. Dazu wird deutlich mehr Geld ausgegeben als ursprünglich geplant.
Energieforschungsprogramm Ausschreibung 2017
Das „Energieforschungsprogramm“ des Klima- und Energiefonds trägt zur Bereitstellung sicherer, nachhaltiger und leistbarer Energie- und Mobilitätslösungen bei. Das Programm bezieht sich auf die gesamte energetische Wertschöpfungskette, von der Funktionalität bis zur Primärenergie. Unterstützt wird die gezielte (Weiter-)Entwicklung von Technologien und Komponenten sowie deren Integration in das Energiesystem.
AUSSCHREIBUNGSSCHWERPUNKTE:
TF1 Orientierte Grundlagenforschung
TF2 Energiesysteme und -netze
TF3 Industrielle Energiesysteme
TF4 Verkehrs- und Mobilitätssystem
TF5 Umwandlungs- und Speichertechnologien
Energieforschungserhebung 2016 - Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich
Im Jahr 2016 betrugen die Ausgaben der öffentlichen Hand für Energieforschung in Österreich 140,9 Mio. Euro und waren damit um 12,5 Mio. Euro höher als im Jahr davor. Die Forschungsschwerpunkte Energieeffizienz, Smart Grids/Speicher und Erneuerbare stellen die Prioritäten der öffentlich finanzierten Energieforschung in Österreich dar. Die Subkategorie "Hybrid- und Elektrofahrzeuge inkl. Speichertechnologie und Ladeinfrastruktur" war mit 11,1 Mio. Euro unter den 10 Subkategorien mit den höchsten Ausgaben im Jahr 2016 für Forschung, Entwicklung und erstmalige Demonstration.
V2G-Förderung
Die britische Regierung kündigt ein 20 Mio Pfund schweres Förderprogramm für Vehicle-to-Grid-Projekte an. Die Förderung sei Teil des Ziels, ein intelligentes Energiesystem zu schaffen und gleichzeitig die Anzahl der E-Autos auf den britischen Straßen zu erhöhen. Die V2G-Projekte sollen Anfang 2018 beginnen können.
Zukunft der Autoindustrie mit Diesel?
Die Ministerpräsidenten der Auto-Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sprechen sich in einem Positionspapier zur Zukunft der Autoindustrie u.a. für Nachrüstungen von Diesel-Pkw auf Kosten der Industrie aus. Weltfremd wirkt die Forderung nach Anreizen für den Kauf von Euro-6-Dieseln – offenbar aus dem Topf des darbenden eMobility-Umweltbonus. Sinnvoller scheint da immerhin der Wunsch zum Ausbau der Ladeinfrastruktur und zum Aufbau einer Batteriezellfertigung in Deutschland.